• Allgemein,  Gedanken

    Tiefenschärfe

    Es ist erstaunlich wie man reagiert, wenn anscheinend alles aus den Fugen gerät. Alles ist normal. Der Tag. Die Gedanken bewegen sich im Nichts, weil die Zeit dem Ausspannen dient. Gewahrwerden und Sein. Ein Feiertag dieser ZEN-Moment. So ist alles anders. Die Zukunft wird ungewiss wie auch alles um einen herum. Doch ist sie es nicht schon immer? Nur kommt sie daher in der Überraschung, wie ein Komet der schon immer seine Bahn um unser Leben zog, weit entfernt. Man sieht und beurteilt alles mit einem anderen Blick, aus einer vorher nicht dagewesenen Perspektive. Herausgerissen aus dem Leben welches sich untergehakt im Alltag auf die Erwartung stützt. Die man kennt, wie man sich die Zeit im Jetzt und Hier eingerichtet hat.

    Ungewissheit ist immer ein Motor, ein flegelhafter Treiber. Die Ungewissheit ist, wenn man so will ein Triebtäter. Von unheiligen Geistern im wilden Galopp gezogen, im sechspännigen Wagen freudig still, das Schaudern im Fächer und dem Ziel ahnend entgegen.

    Die drei Nornen – Urd, Verdandi und Skuld – wie sie am Brunnen Urdarbrunnr das Schicksal weben, während die Zeit das Vergängliche aus ihrer eigenen Kraft gleiten lässt. Ja Schicksal, eine gute und schauderhafte Seite wohnen ihm inne. Es ist an der Zeit das eigene selbst nicht anderen zu überlassen. Sondern die eigenen Grenzen zu wahren. Nur so bleiben wir uns selbst treu.

  • Aussicht
    Betrachtungen,  Kommunikation,  Menschen,  Zitate

    Vertrauen

    Vertrauen. Ein starkes Wort. Nichts ist so schwer belastet wie das Wort Vertrauen. Jeder will Vertrauen haben. Manche wollen sogar Vertrauen gewinnen! Wie gewinnt man denn Vertrauen. Da werde ich langsam auch ratlos. Denn es ist nicht vorstellbar, wie man Vertrauen gewinnen kann. Natürlich ist das Vertrauen ein Resultat. Für uns persönlich. Und man kann Vertrauen auch verlieren. Verlust von Vertrauen. Das ist die schwerste und schwerwiegendste Situation in die jeder einzelne geraten kann, sich man eben so vorstellen kann, was das für jeden bedeutet.


    Vertrauen – aber was ist das? Wie wirkt es sich aus? Zuerst einmal heißt Vertrauen, Optimismus. Es wird eine Zuversicht erzeugt, die es uns leicht macht, in die Zukunft zu sehen. Auch wenn, ehrlich gesagt, nicht so eine rosige Zukunft in Aussicht gestellt sein mag. Jeder kann aber dann seinem Vertrauen folgend sichere und klare Entscheidungen treffen. Denn: Klarheit ist die beste Grundlage für Entscheidungen!
    Vertrauen ist Zuversicht. So können wir uns die Kreativität der Gedanken und unseres Herzens zur Grundlage machen, in die Zukunft zu sehen und dabei ein stabiles Fundament bauen, auf dem unsere Entscheidungen getragen werden. Und man kann das Zutrauen in sich selbst herausfordern. Kluge Menschen nutzen das Vertrauen in sich selbst, so sie auch andere in ihr Vertrauen ziehen, um sich auch Mitstreiter zu Partnern zu machen.


    Vertauen ist auch Überzeugung. Denn überzeugt kann jeder nur sein, wenn er sich in die Lage versetzt sieht, die eigenen Grenzen ohne Zweifel zu überschreiten. Sprichwörtlich springt man weiter, wenn man Vertrauen in sich selbst hat.


    Das Angebot, „Nimm, meine Hand, ich halte Dich!“, ist letztendlich der Beweis, so es beide Seiten ernst meinen mit dem Vertrauen.


    Selbst habe ich die Erfahrung gemacht – es lohnt sich, anderen Menschen zu vertrauen. Ohne sich blind zu halten für Betrüger oder andere Gauner, die einem das Leben schwer machen wollen. Denn diese Mitmenschen mit einem moralischen Kompass, einer halbtrockenen Regenrinne, versuchen sich unser Vertrauen zu erschleichen. Und wie das Wort schon sagt, sich erschleichen es sich, sie schleichen um uns herum, wie eine Katze, deren Absicht es ist, nur an das Futter zu kommen und uns dann mit dem Rest allein zu lassen.


    Vor einigen Tagen erhielt ich einen Anruf. Der erste Satz des Anrufers war: „Bin ich hier richtig!“ Ich antwortete nicht. „Dann eine Frauenstimme, die fragte Hallo?“ Ich ahnte schon, um was es ging. Und mit meiner Ahnung versetzte mich das Vorgehen der Anrufer in eine immer freudigere Stimmung. Ich raunzte ein „Höe..“ in mein Telefon. Die Unterhaltung, die keine war, setzte ich so ca. 20 Minuten fort. Mein persönlicher Rekord liegt bei ungefähr 24 Minuten. Chapeau! Es waren offensichtlich Betrüger, die mir am Telefon weiß machen wollten, ich hätte etwas gewonnen. Leider wollten sie mir ihre Angaben, die ich natürlich nicht erhielt, nicht geben. Was für ein Spaß. Nun ja. Schlussendlich ging ich mit guter Laune aus dem Gespräch. Nun ja. Eher warf man mich aus dem Gespräch mit einem Schimpfwort. Mir taten die Anrufer leid. Warum? Weil sie ihr Leben mit Betrug verbringen müssen. Andere Menschen zu hintergehen. Ihnen das Vertrauensvolumen zu nehmen, was uns die Natur der Erfahrungen üblicherweise schenkt. Ob ich verärgert bin? Im Gegenteil. Mir macht es Laune und nebenbei trainiere ich meine Rhetorik am Telefon. Denn damit fördern sie meine Fähigkeiten noch. Und das ist wahrscheinlich genau das, was sie nicht wollen.


    Betrüger am Telefon verlieren sich selbst. Ihre Seele. Ihr inneres Gleichgewicht. Und es bringt kein gutes Karma.


    Also wenn jemand auch einen verdächtigen und seltsamen Anruf bekommt, bedenke:

    „Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein großer Glücksfall.“
    (Dalai Lama)

  • Jelinek Text
    Gedanken,  Menschen

    Nachtgeflüster

    Eingeholt wurde ich von der Stille der Ruhe. Dem sanften Ruhen der Sinne, die in so einer hellen Mondnacht schreien. Es liegen Tage hinter mir, die vieles in mir vergraben. So ist auch der Mut versandet. Und ich fühle mich wie ein Treibsandbaggerführer, der von vielen Umstehenden beobachtet wird, mit Freude ich gesehen werde. Und dann die Schaufel heben, mir bestimmend zurufen, ich solle doch nach links drehen. Oder nach rechts. Manchmal erzeugt dies in mir den Glauben, ich gehöre dazu. Weil ich unter dem Eindruck stehe, ich rede, also bin ich. Doch dann? Schnell ist das, was ich mit dem Bagger mache, uninteressant. Und es sagt da einer im satten Ton: „Du, nein, du bist nicht revolutionär.“ Nur weil ich äußerte, ich hätte vielleicht auch gute Ideen. Und da sind wenige, die einem vermitteln, man solle weiterbaggern. Einfach so. Ohne selbst zu verantworten, dass sie es sind, die den Treibsandbaggerführer in die Grube schickten.

    Für andere ist es schnell ein leichtes Schicksal, sich selbst darzustellen und mich des Friedens zu berauben. Obwohl ich ihre Schwächen sehe und ihnen nicht helfen kann. Das Vertrauen fehlt so oft. Und es ist kein Anker da, an dem man Vertrauen festmachen kann. Die Leute haben keine Anker mehr. Sie sind verwachsen, zurückgebildet. Die Evolution der schnellen und schwindenden Individuen nimmt mir den Atem. Sie saugen das Leben aus dir heraus, um sich die Begründung zu geben, du selbst seist zu schwach. Und was ist das schon Zukunft? Sie zwingt dich mit den anderen deine Kreise zu drehen oder sie speist sich von dir. Du selbst bleibst zurück mit dem fliehenden Lächeln derer, die dir etwas vormachen. Wie ein Gaukler. Der macht seine Späße und hält den Hut auf. Wenn dieser jedoch so viel vor seinem Auftritt nahm, dass du selbst nichts mehr geben kannst für den Hut, den er dir anbietet für Münzen, dann entblößt sich die Fratze zum widrigen Etwas. Ein Horrorclown. Ein stilles Ding, was dir dann den Atem nimmt.

    Manchmal, wenn die eigene Seele ruft, willst du nicht mehr sein.

  • Ausblick
    Betrachtungen,  Gedanken,  Menschen

    Rückblick

    Ist es fraglich, ob man je zurückkehren wird zu den alten Mustern oder Dingen, die man einst so geliebt hat und heute noch liebt? Wenn es fraglich ist, dann sollte es einen Weg geben, Neues zu finden. Neue Dinge zu kreieren. Mit Fantasie. Mit dem Herzen. Auch wenn sich vieles dagegenstellt, was in uns als Erinnerung wohnt. Dieses Bild des Rückblicks kann sehr stark in uns verankert sein. Man sagt Blickwechsel dazu, wenn man sich umdreht. Verändert man seine Position, in eine bestimmte Blickrichtung, dann ist dies ein Wechsel der Perspektive.

    Zukunft kann Angst machen. Aus zwei Gründen. Wenn Unbekanntes unsere Wahrnehmung umzingelt, wir nichts dagegenzusetzen haben. Weil das stärkende Selbst in uns verzweifeln kann. Das Lasterhafte auf uns selbst zu beziehen, was war, weil es bequem ist, bleibt nur ein beschwerender Anker. Emile Cioran hat in seinen Büchern „Auf den Gipfeln der Verzweiflung“, „Die verfehlte Schöpfung“ oder auch „Vom Nachteil geboren zu sein“ beschrieben, was es heißen kann, in den dunklen Welten sich selbst in seinem eigenen Geist zu verirren. Er war als Philosoph dabei kein Bekehrender, mehr und eher, ein etwas düsterer Denker, der sich traute, auf Papier zu bringen, was die Dunkelheit leisten kann. Dabei war er eher derjenige, der vom Schicksal abgewandt beschreibt, so wir doch selbst diejenigen sind, die sich selbst ereignen. Und nicht damit nur Opfer. Sondern als gefangene Erbauer der Zukunft.

    Alles Schicksal hängt vom Denken ab. Im testosterongetriebenen Alltag der Geschlechter ist es heute eher das mediale Bild als Wille und Vorstellung der medialen Aufregung, was uns beschleunigt aus den Kanälen der sozialen Netzwerke schöne und tragische Bilder entgegenschleudert. Je mehr genutzt wir strauchelnd und nicht auf Hilfe angewiesen hoffend glauben, dem gewachsen zu sein. Es bleibt ein Drama der Vielfalt. Dabei ist die Beschleunigung wohl eher ein Treiber als der Inhalt dessen, was uns so in die Enge treibt, wenn wir glauben, was wir sehen, hoffen und lesen. Die Vielfalt des Schicksals, die uns partikelhaft als Spektrum immer mehr verbreiternd den Angstkonsum einflößt, wirkt dabei wie ein Nürnberger Trichter, dem wir fast nicht entrinnen können.

    Wer kein gefestigtes Weltbild sich erschaffen kann und der nicht in der Lage ist, sich einen eigenen Korridor der Vernunft zu erbauen, hat wohlweislich und ahnend kaum eine Chance auf das glücksspendende Dasein der Selbstverwirklichung.

  • luxury blur sphere bubble
    Betrachtungen

    Kritik

    Höre dir die Kritik an und wäge sie gegen deine innere Wahrheit ab.

    Julia Cameron

    Kritik ist ein wahrer Treiber. Er verlässt sich oft auf die Wirksamkeit von Außen. Dabei ist die innere Wahrnehmung der Fall für die Resonanz. Resonanz ist aus der Sicht mehr als erforderlich, da sie natürlich auch eine Rolle spielt, wenn man die stark oder schwach mechanische Wirkung primär als Herausforderung sieht. Im Weiteren ist es die Umsetzung dessen, was man als ankommende Transformation der Informationen bezeichnet. Es ist nicht für jeden Menschen leicht, damit umzugehen. Kritik ist also nicht nur etwas was ankommt. Sie will verstanden werden. Und ja ich bewege mich hier mit den Gedanken am Bodensatz des Alltäglichen. Doch genau darin bewegen wir uns auch, in dem Meer der Gegensätze, die auch Kritik auslösen.

  • Gedanken,  Kommunikation,  Menschen

    Glaubwürdigkeit

    Wie glaubwürdig sind Menschen, die sich mit Anglizismen durch den Alltag schlagen?

    Natürlich ist nicht jeder Beruf oder Tätigkeit von der englischen Sprache befreit. Auch im Alltag gibt es einige Situationen, die nach Englisch rufen. Viele Begriffe fallen mittlerweile unter das Standesrecht der Praktizierenden, so in vielen Berufen oder Branchen.

    Mir fällt auf, wenn jemand in seiner Argumentation nicht weiter kommt, rhetorisch den Boden unter den Füßen verliert, greifen manche Zeitgenossen zu englischen Begriffen. Auch in der privaten Kommunikation, in Gesprächen fällt es zum Glück bei wenigen auf. Interessant ist dabei die Beobachtung, das Gesicht derjenigen oder desjenigen nach Mikrosignalen und Mimik abzusuchen, wo sich oft Ratlosigkeit, Hilflosigkeit, Unsicherheit abzeichnet. Der Blick sucht in den Gesichtern der Zuhörer nach Respekt und Akzeptanz. Man muss lernen Substanzlosigkeit von wirklicher Diskussion zu unterscheiden. Natürlich kann man sie oder ihn auflaufen lassen, schnell den Hebel nutzen oder dumm dastehen lassen. Ich ziehe es vor zu Schweigen. Mir ist bei Pulverdampfkommunikation, mein inneres Lächeln ein Beitrag zur Selbsthilfe für die betroffenen Personen.

    Gespräche solcher Art als Schöpfungshöhe der Langeweile des Gegenüber basierend auf kryptische Belanglosigkeit.

    Natürlich diskutiert man gern, tausche ich mich aus, argumentiere, bringe gern ein Thema oder Sache weiter. Doch heiße Luft in der Sprachwahl und Wortwahl verrät wenig Substanz.

    Mir wird langweilig von solchem Gedöns. Da fällt mir der Stift aus der Hand. Was für eine Kapitulationserklärung, die mich ermüdet. Ich hole mir gern Kaffee. Frage mich mit abschweifenden Gedanken, was ich abends koche. Oder sind Tom und Jerry doch Freunde, die sich nur gern necken? Warum ist in diesem Jahr die Farbe Blau in Mode?

  • Wahrheit oder Lüge
    Gedanken,  Kommunikation,  Psychologie

    Wahrheit oder Lüge

    Es gibt viele Gründe zu lügen. Oder aber auch die Wahrheit zu sagen. Manchmal denke ich mir, warum überhaupt etwas sagen, wenn es nicht die Wahrheit ist, die man ausspricht. Jedenfalls lautet ein so ähnliches Zitat. Man hat herausgefunden, dass wir nicht nur oft am Tag lügen. Sondern auch; die Lüge ist sozial notwendig, um innerhalb einer sozialen Gemeinschaft zu überleben. Deshalb sagt man auch, wir sind offen. Ehrlich können wir nicht sein. Sonst gäbe es nur Mord und Totschlag. Wir hätten bald keine Freunde mehr und jeder würde uns meiden, wenn wir absolut ehrlich wären. Das gilt vor allem für die kleinen Alltagslügen, bei denen es nicht so darauf ankommt, ob es ehrlich ist was wir sagen oder nicht. Das beste Beispiel ist der Small Talk. Ob es uns nun gut geht oder nicht. In der Regel beginnen wir immer die Gespräche im Small Talk mit einer kleinen Lüge. Entscheidend ist, wie nahe uns die Person ist und wie wichtig diese Person ist mit der wir im Small Talk stehen. Je näher diese Person uns steht, um so „ehrlicher“ werden wir sein. Entscheidend ist wohl also das Vertrauen, welches wir zu den Personen haben, mit denen wir in Kontakt stehen.

    Lüge ist die Abwesenheit von objektiver Wahrheit.

    Nähe, Bedeutung und Vertrauen sind die entscheidenden Eckpunkte, die bestimmend für die Kommunikation sind.

    Was macht das Lügen mit dem Körper und der Sprache? https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/v/littheo/methoden/semiotik/anwendungen/rust_luege.pdf

  • Dummheit
    Autor,  Gedanken,  Psychologie

    Über die Dummheit

    Robert Musil hielt im Jahre 1937 eine Vorlesung, die er mit der schwer von der Hand zu weisenden Bemerkung beginnt, dass, wer über Dummheit spreche, sich natürlich anmaße, nicht von ihr betroffen zu sein oder jedenfalls nicht in einem Maße, welches ihm das klare Urteilen über sie verunmöglicht. Sich für klug zu halten, werde aber als Indiz für Dummheit gewertet.

    Schließlich ist Dummheit auch eine Form der Intelligenz. Nur nicht eben die Weitreichendste.

  • Schreiben
    Gedanken

    Intuition

    Was treibt mich an? Auf der Straße sieht man Dinge, die sich entziehen, im Inneren und den ganzen Erfahrungen.

    In der S-Bahn steht ein Mann an der Tür, der seine Ear-Drops wahrscheinlich liebt. Ohne diese Stöpsel im Ohr zu haben, sähe er wohl eher menschlich aus.

    Eine Mutter sitzt mit ihrer kleinen Tochter auf den Sitzen in der S-Bahn. Die Mutter schaut aus dem Fenster. Gedankenverloren. Die Tochter redet auf sie ein, ohne eine Antwort zu erwarten. Die Mutter, ohne sich bewusst zu sein, blickt weiter aus dem Fenster und bemerkt nicht – das Kind ist ein Teil des Ich. Verloren.

    Stadt. Wenn man schon lange und oft vorbei gelaufen ist, so ist doch manche Ansicht der Fassaden, die man kennt, neu in der Ansicht. Unerwartet. https://dieworte.com/fotos/city