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    Menschen,  Zerstörung

    Zur Theorie des Krieges

    Der ewige Frieden ist das oberste politische Ziel.

    Immanuel Kant (1724-1804)

    Ein Krieg entbehrt jeder Vernunft. Die Grundlagen dieser Theorie kantischer Moral legen fest, dass kein Mensch als ein Mittel zum Zweck geopfert werden darf. Trotz dieser starken Verurteilung gewalttätiger Auseinandersetzungen, beschreibt der Aufklärer sowohl den zwischenstaatlichen als auch den zwischenmenschlichen Naturzustand als kriegerisch. In seinem Werk Zum ewigen Frieden schreibt er: „Der Friedenszustand unter Menschen, die nebeneinander leben, ist kein Naturzustand (status naturalis), der vielmehr ein Zustand des Krieges ist.“ Zur Überwindung des Naturzustands beruft er sich auf eine Ordnung der öffentlichen Gerechtigkeit. Das höchste politische Ziel ist die Herstellung eines ewig andauernden Friedens. Dieser Frieden gründet nicht auf einem Prinzip der Abschreckung, sondern auf einer übergeordneten Rechtsordnung. Kant verurteilt Waffenstillstandsvereinbarungen, da diese nur einen Kriegsaufschub, nie aber einen echten Frieden herbeiführen. Die wichtigsten Voraussetzungen für die friedenssichernde Rechtsordnung sind die republikanische Verfasstheit und die Souveränität der Staaten. Dennoch schließt auch Kant eine Kampfhandlung als Mittel zu Abwehr von Aggressionen nicht aus.

    Es gibt weitere Kriegstheorien, wie:

    • Ein Krieg ist aus Habsucht illegitim. (Plutarch 428 – 1527)
    • Krieg ist eine reine Machtfrage und hat nichts mit Moral zu tun. (Niccolò Machiavelli 1469 – 1527)
    • Krieg ist niemals ein Selbstzweck. (Carl von Clausewitz 1780 – 1831)
    • Der Krieg führt den Menschen zu seiner Natur zurück. (1844 – 1900)
    • In Zeiten der Atombombe ist jede Kriegshandlung zu vermeiden. (Günther Anders 1902 – 1992)

    Und wenn ich auch sympathisiere mit der Theorie von Immanuel Kant, so steht es ohne Frage, die letztere Theorie von Günther Anders:

    >> Die Erfahrung zweier Weltkriege, vor allem aber die Entwicklung und der Einsatz von Atomwaffen, haben zu einer radikalen Neubewertung des Krieges geführt. Günther Anders ist der Auffassung, dass die Existenz von nuklearen Massenvernichtungswaffen jegliche Zweck-Mittel-Relation militärischer Auseinandersetzungen außer Kraft setzt. Obwohl es nach den Katastrophen von Hiroschima und Nagasaki Kriege gegeben hat, in denen auf den Einsatz von Atomwaffen verzichtet wurde, reiche ihr bloßes Dasein als Drohkulisse und schließt eine moralische Rechtfertigung des Krieges aus. Ihr Einsatz hebt jede Verhältnismäßigkeit auf und vernichtet die Vergangenheit und Zukunft der Menschheit. Jede Kampfhandlung in einer nuklear aufgerüsteten Welt birgt das Potenzial eines erneuten Gebrauchs von atomaren Kriegswaffen und ist damit unbedingt zu vermeiden. Die Existenz der Bombe ist nach Anders bereits ihr Einsatz. „Es genügt nicht, die Welt zu verändern“, formuliert Anders in Anlehnung an Marx: „Es kommt darauf an, sie erst einmal zu bewahren.“ <<

    als Grundlage für unser Dasein zu Ut maximus id enim vitae maximus.