• Aussicht am Abend
    Betrachtungen,  Gedanken,  Menschen

    Ratschläge und der Geist dahinter

    Manchmal ist es nicht einfach. Sagt man sich selbst zumindest, sollte es eine Situation sein, in der man sich befindet, die geeignet ist, um an sich selbst zu zweifeln. Abends, nach dem vergangenen Tag, gehen einem so manche Gedanken durch den Kopf. Man reflektiert und ich bin mir manchmal nicht so sicher, wäge ab, ob ich die Dinge und die Fragen, die meinen Weg kreuzten, richtig waren. Die Erfahrung hilft nicht immer, um die Kraft der Entscheidung zu fördern. Und so fallen mir dann hunderte Alternativen ein. Das heißt nicht, ich bin ständig im Zweifel. Doch habe ich die Erfahrung gemacht und bei anderen Menschen beobachtet, wer wichtige Entscheidungen hinterfragt, zweifelt nicht. Er stellt sich seiner einfachen Konsequenz in den Weg, macht sich angreifbar und fördert das Verständnis für sich selbst.

    Kluge suchen die Erfahrung aus, die sie machen möchten.

    Aldous Huxley

    Kritik ist nicht immer schön. Gerade, wenn man sich in die Überprüfung seines eigenen Weges begibt. Denn der Weg ist ja ein Ergebnis von Entscheidungen. Und es waren nicht immer richtige. Doch auch diese sind ein wertvolles Potenzial. Das erkenne ich immer dann, wenn ich daran denke, wie andere Menschen ihre Erfahrungen gemacht haben. Letztendlich sollten wir uns nicht daran orientieren, wie andere Menschen entscheiden oder entscheiden würden. Manchmal geben Zeitgenossen Ratschläge. Warum sie sich dazu auch bewogen fühlen. Manche wollen uns helfen. Andere sehen in so einigen Dingen Gefahren. Und wieder andere sind einfach nur zu selbstverliebt. Ratschläge sind tatsächlich Schläge, die einen Einschlag in unserem Leben bewirken und die unsere innere Harmonie im eigenen Leben unterbrechen können. Brüche verursachen. Der Kreislauf unseres eigenen Weges bekommt Risse.

    In der Abendstille wird mir oft klar, wo diese Risse lauern. Die Stille Stunde im Inneren ist ein besserer Ratgeber, als die Meinung anderer. Und das ist letztendlich eine Meinung als Ratschlag verpackt. Und wer Risse verursachen könnte, wird mir in der Selbstabwägung oft klar. Es kennt uns letztendlich niemand so gut wie wir uns selbst. Unter dem Gesichtspunkt ist ein Ratschlag, »… Mach es so, … oder so«, auch ein Eindringen in unser Universum. In unsere Lebenswelt. Und wir entscheiden selbst, wer darin etwas zu suchen hat.

    Es gibt viele Mitmenschen, die es gut meinen. So gibt es auch viele der Mitmenschen, die einen Ratschlag geben, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen, da deren Ratschlag uns nicht fördern soll, sondern mit Vorsatz Schaden zufügen soll. Nun kann man es sich aussuchen: Entweder sie wissen es nicht besser, ihnen fehlt die Einsicht in den Gang unseres eigenen Lebens oder sie haben keine guten Absichten mit uns.

    Im Zweifel entscheide ich selbst. Denn ich weiß und spüre mit meiner starken Empathie, wie nahe der Ratgeber mir steht. Und was ich lernte:

    Zweifle jeden Rat von einem Menschen an, den du nie um seine Meinung bitten würdest.

  • Aussicht
    Betrachtungen,  Kommunikation,  Menschen,  Zitate

    Vertrauen

    Vertrauen. Ein starkes Wort. Nichts ist so schwer belastet wie das Wort Vertrauen. Jeder will Vertrauen haben. Manche wollen sogar Vertrauen gewinnen! Wie gewinnt man denn Vertrauen. Da werde ich langsam auch ratlos. Denn es ist nicht vorstellbar, wie man Vertrauen gewinnen kann. Natürlich ist das Vertrauen ein Resultat. Für uns persönlich. Und man kann Vertrauen auch verlieren. Verlust von Vertrauen. Das ist die schwerste und schwerwiegendste Situation in die jeder einzelne geraten kann, sich man eben so vorstellen kann, was das für jeden bedeutet.


    Vertrauen – aber was ist das? Wie wirkt es sich aus? Zuerst einmal heißt Vertrauen, Optimismus. Es wird eine Zuversicht erzeugt, die es uns leicht macht, in die Zukunft zu sehen. Auch wenn, ehrlich gesagt, nicht so eine rosige Zukunft in Aussicht gestellt sein mag. Jeder kann aber dann seinem Vertrauen folgend sichere und klare Entscheidungen treffen. Denn: Klarheit ist die beste Grundlage für Entscheidungen!
    Vertrauen ist Zuversicht. So können wir uns die Kreativität der Gedanken und unseres Herzens zur Grundlage machen, in die Zukunft zu sehen und dabei ein stabiles Fundament bauen, auf dem unsere Entscheidungen getragen werden. Und man kann das Zutrauen in sich selbst herausfordern. Kluge Menschen nutzen das Vertrauen in sich selbst, so sie auch andere in ihr Vertrauen ziehen, um sich auch Mitstreiter zu Partnern zu machen.


    Vertauen ist auch Überzeugung. Denn überzeugt kann jeder nur sein, wenn er sich in die Lage versetzt sieht, die eigenen Grenzen ohne Zweifel zu überschreiten. Sprichwörtlich springt man weiter, wenn man Vertrauen in sich selbst hat.


    Das Angebot, „Nimm, meine Hand, ich halte Dich!“, ist letztendlich der Beweis, so es beide Seiten ernst meinen mit dem Vertrauen.


    Selbst habe ich die Erfahrung gemacht – es lohnt sich, anderen Menschen zu vertrauen. Ohne sich blind zu halten für Betrüger oder andere Gauner, die einem das Leben schwer machen wollen. Denn diese Mitmenschen mit einem moralischen Kompass, einer halbtrockenen Regenrinne, versuchen sich unser Vertrauen zu erschleichen. Und wie das Wort schon sagt, sich erschleichen es sich, sie schleichen um uns herum, wie eine Katze, deren Absicht es ist, nur an das Futter zu kommen und uns dann mit dem Rest allein zu lassen.


    Vor einigen Tagen erhielt ich einen Anruf. Der erste Satz des Anrufers war: „Bin ich hier richtig!“ Ich antwortete nicht. „Dann eine Frauenstimme, die fragte Hallo?“ Ich ahnte schon, um was es ging. Und mit meiner Ahnung versetzte mich das Vorgehen der Anrufer in eine immer freudigere Stimmung. Ich raunzte ein „Höe..“ in mein Telefon. Die Unterhaltung, die keine war, setzte ich so ca. 20 Minuten fort. Mein persönlicher Rekord liegt bei ungefähr 24 Minuten. Chapeau! Es waren offensichtlich Betrüger, die mir am Telefon weiß machen wollten, ich hätte etwas gewonnen. Leider wollten sie mir ihre Angaben, die ich natürlich nicht erhielt, nicht geben. Was für ein Spaß. Nun ja. Schlussendlich ging ich mit guter Laune aus dem Gespräch. Nun ja. Eher warf man mich aus dem Gespräch mit einem Schimpfwort. Mir taten die Anrufer leid. Warum? Weil sie ihr Leben mit Betrug verbringen müssen. Andere Menschen zu hintergehen. Ihnen das Vertrauensvolumen zu nehmen, was uns die Natur der Erfahrungen üblicherweise schenkt. Ob ich verärgert bin? Im Gegenteil. Mir macht es Laune und nebenbei trainiere ich meine Rhetorik am Telefon. Denn damit fördern sie meine Fähigkeiten noch. Und das ist wahrscheinlich genau das, was sie nicht wollen.


    Betrüger am Telefon verlieren sich selbst. Ihre Seele. Ihr inneres Gleichgewicht. Und es bringt kein gutes Karma.


    Also wenn jemand auch einen verdächtigen und seltsamen Anruf bekommt, bedenke:

    „Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein großer Glücksfall.“
    (Dalai Lama)

  • Jelinek Text
    Gedanken,  Menschen

    Nachtgeflüster

    Eingeholt wurde ich von der Stille der Ruhe. Dem sanften Ruhen der Sinne, die in so einer hellen Mondnacht schreien. Es liegen Tage hinter mir, die vieles in mir vergraben. So ist auch der Mut versandet. Und ich fühle mich wie ein Treibsandbaggerführer, der von vielen Umstehenden beobachtet wird, mit Freude ich gesehen werde. Und dann die Schaufel heben, mir bestimmend zurufen, ich solle doch nach links drehen. Oder nach rechts. Manchmal erzeugt dies in mir den Glauben, ich gehöre dazu. Weil ich unter dem Eindruck stehe, ich rede, also bin ich. Doch dann? Schnell ist das, was ich mit dem Bagger mache, uninteressant. Und es sagt da einer im satten Ton: „Du, nein, du bist nicht revolutionär.“ Nur weil ich äußerte, ich hätte vielleicht auch gute Ideen. Und da sind wenige, die einem vermitteln, man solle weiterbaggern. Einfach so. Ohne selbst zu verantworten, dass sie es sind, die den Treibsandbaggerführer in die Grube schickten.

    Für andere ist es schnell ein leichtes Schicksal, sich selbst darzustellen und mich des Friedens zu berauben. Obwohl ich ihre Schwächen sehe und ihnen nicht helfen kann. Das Vertrauen fehlt so oft. Und es ist kein Anker da, an dem man Vertrauen festmachen kann. Die Leute haben keine Anker mehr. Sie sind verwachsen, zurückgebildet. Die Evolution der schnellen und schwindenden Individuen nimmt mir den Atem. Sie saugen das Leben aus dir heraus, um sich die Begründung zu geben, du selbst seist zu schwach. Und was ist das schon Zukunft? Sie zwingt dich mit den anderen deine Kreise zu drehen oder sie speist sich von dir. Du selbst bleibst zurück mit dem fliehenden Lächeln derer, die dir etwas vormachen. Wie ein Gaukler. Der macht seine Späße und hält den Hut auf. Wenn dieser jedoch so viel vor seinem Auftritt nahm, dass du selbst nichts mehr geben kannst für den Hut, den er dir anbietet für Münzen, dann entblößt sich die Fratze zum widrigen Etwas. Ein Horrorclown. Ein stilles Ding, was dir dann den Atem nimmt.

    Manchmal, wenn die eigene Seele ruft, willst du nicht mehr sein.

  • Füße
    Gedanken,  Menschen

    Zusammengestellt

    Ein schöner Tag war es, der zwar warm war, wir aber nach getaner Arbeit Wurst und Fleisch auf den Grill gelegt hatten. Wir sind ein gutes Team. Wir sind jeder für sich eine eigene Persönlichkeit. Aber wir sind ein Team. Und das macht es aus. Ich freue mich schon auf den nächsten Grilltag nach Feierabend. Danke für die schöne Zeit.  

  • soldier holding gun
    Menschen,  Zerstörung

    Zur Theorie des Krieges

    Der ewige Frieden ist das oberste politische Ziel.

    Immanuel Kant (1724-1804)

    Ein Krieg entbehrt jeder Vernunft. Die Grundlagen dieser Theorie kantischer Moral legen fest, dass kein Mensch als ein Mittel zum Zweck geopfert werden darf. Trotz dieser starken Verurteilung gewalttätiger Auseinandersetzungen, beschreibt der Aufklärer sowohl den zwischenstaatlichen als auch den zwischenmenschlichen Naturzustand als kriegerisch. In seinem Werk Zum ewigen Frieden schreibt er: „Der Friedenszustand unter Menschen, die nebeneinander leben, ist kein Naturzustand (status naturalis), der vielmehr ein Zustand des Krieges ist.“ Zur Überwindung des Naturzustands beruft er sich auf eine Ordnung der öffentlichen Gerechtigkeit. Das höchste politische Ziel ist die Herstellung eines ewig andauernden Friedens. Dieser Frieden gründet nicht auf einem Prinzip der Abschreckung, sondern auf einer übergeordneten Rechtsordnung. Kant verurteilt Waffenstillstandsvereinbarungen, da diese nur einen Kriegsaufschub, nie aber einen echten Frieden herbeiführen. Die wichtigsten Voraussetzungen für die friedenssichernde Rechtsordnung sind die republikanische Verfasstheit und die Souveränität der Staaten. Dennoch schließt auch Kant eine Kampfhandlung als Mittel zu Abwehr von Aggressionen nicht aus.

    Es gibt weitere Kriegstheorien, wie:

    • Ein Krieg ist aus Habsucht illegitim. (Plutarch 428 – 1527)
    • Krieg ist eine reine Machtfrage und hat nichts mit Moral zu tun. (Niccolò Machiavelli 1469 – 1527)
    • Krieg ist niemals ein Selbstzweck. (Carl von Clausewitz 1780 – 1831)
    • Der Krieg führt den Menschen zu seiner Natur zurück. (1844 – 1900)
    • In Zeiten der Atombombe ist jede Kriegshandlung zu vermeiden. (Günther Anders 1902 – 1992)

    Und wenn ich auch sympathisiere mit der Theorie von Immanuel Kant, so steht es ohne Frage, die letztere Theorie von Günther Anders:

    >> Die Erfahrung zweier Weltkriege, vor allem aber die Entwicklung und der Einsatz von Atomwaffen, haben zu einer radikalen Neubewertung des Krieges geführt. Günther Anders ist der Auffassung, dass die Existenz von nuklearen Massenvernichtungswaffen jegliche Zweck-Mittel-Relation militärischer Auseinandersetzungen außer Kraft setzt. Obwohl es nach den Katastrophen von Hiroschima und Nagasaki Kriege gegeben hat, in denen auf den Einsatz von Atomwaffen verzichtet wurde, reiche ihr bloßes Dasein als Drohkulisse und schließt eine moralische Rechtfertigung des Krieges aus. Ihr Einsatz hebt jede Verhältnismäßigkeit auf und vernichtet die Vergangenheit und Zukunft der Menschheit. Jede Kampfhandlung in einer nuklear aufgerüsteten Welt birgt das Potenzial eines erneuten Gebrauchs von atomaren Kriegswaffen und ist damit unbedingt zu vermeiden. Die Existenz der Bombe ist nach Anders bereits ihr Einsatz. „Es genügt nicht, die Welt zu verändern“, formuliert Anders in Anlehnung an Marx: „Es kommt darauf an, sie erst einmal zu bewahren.“ <<

    als Grundlage für unser Dasein zu Ut maximus id enim vitae maximus.

  • background balance beach boulder
    Meditatives,  Menschen

    Gelassenheit

    Gelassenheit ist ein Zustand, der uns in eine harmonische Haltung führt. Aber auch die harmonische Haltung ist die Basis für Gelassenheit.

    Die meisten Menschen sind nicht gelassen. Sie werden in den Winden des Alltags hin und her geworfen. Das Schleudern auf den Wellen des Ozeans in den täglichen Wirren, macht sie zum Spielball für die Wirrnisse und ruckartigen Ansprüche, die an jeden gestellt werden können. Man hat den Eindruck es ist kein Halt, kein Anker da der die notwendige Sicherheit bietet sich zu verorten. Stabilität ist das Element, was jeder in solch schweren Wettern das Alltags sucht. Die Stabilität ist das Gleichgewicht, was uns an der Mitte verortet, ohne sich mit allen Kräften gegen die Anforderungen zu stemmen.

    Gelassenheit ist temporär, genauso wie Aufregung und produzierte Ängste zum Beispiel aus der Wut heraus, die durchaus eine Begleiterscheinung sein kann, wenn es um Unsicherheiten geht. Die einzige Lösung für Gelassenheit ist: bedingungslose Akzeptanz. Nur wenn wir in der Lage sind bedingungslos zu akzeptieren, wie unser Zustand momentan ist, können wir auch an uns arbeiten, wenn wir die richtigen Mittel dazu haben und unseren Zustand steuern können. Die Fähigkeit zur Selbstkontrolle und zur Erregungskontrolle, führt uns weg von solchen emotionalen Zuständen wie Wut, Angst und bedingungslose Kapitulation vor den Ereignissen, was durchaus eintreten kann, wenn wir uns nicht mehr in der Lage sehen, die Dinge zu ordnen, zu sichten und einfach Schritt für Schritt die auf uns einstürzenden Dinge phasenweise zu beherrschen.

    Ein wesentliches Instrument dafür ist die Meditation. Meditation als Übung und zur Gestaltung der Klarheit in uns selbst. Das ist zugegebenermaßen ein langer oder längerer Prozess für unsere persönliche und mentale Entwicklung. Umso stärker wirkt Meditation, wenn sie praktizieren. Wir benötigen nicht viel um zu meditieren. Wir brauchen keine besondere Kleidung. Nur bequeme Kleidung. Wir brauchen keinen Tempel, denn der Tempel ist unser Geist und Körper. Es gibt viele Bücher oder Podcasts die eine gute Anleitung für jeden als Basis sein können. Wesentliche Voraussetzung ist nur eines. Sich einzulassen auf die Meditation und deren Praxis. Und meditieren kann man praktisch überall und fast jederzeit, wenn die Umgebung und der Zeitpunkt stimmt.

  • luxury blur sphere bubble
    Betrachtungen

    Kritik

    Höre dir die Kritik an und wäge sie gegen deine innere Wahrheit ab.

    Julia Cameron

    Kritik ist ein wahrer Treiber. Er verlässt sich oft auf die Wirksamkeit von Außen. Dabei ist die innere Wahrnehmung der Fall für die Resonanz. Resonanz ist aus der Sicht mehr als erforderlich, da sie natürlich auch eine Rolle spielt, wenn man die stark oder schwach mechanische Wirkung primär als Herausforderung sieht. Im Weiteren ist es die Umsetzung dessen, was man als ankommende Transformation der Informationen bezeichnet. Es ist nicht für jeden Menschen leicht, damit umzugehen. Kritik ist also nicht nur etwas was ankommt. Sie will verstanden werden. Und ja ich bewege mich hier mit den Gedanken am Bodensatz des Alltäglichen. Doch genau darin bewegen wir uns auch, in dem Meer der Gegensätze, die auch Kritik auslösen.

  • Gedanken,  Kommunikation,  Menschen

    Glaubwürdigkeit

    Wie glaubwürdig sind Menschen, die sich mit Anglizismen durch den Alltag schlagen?

    Natürlich ist nicht jeder Beruf oder Tätigkeit von der englischen Sprache befreit. Auch im Alltag gibt es einige Situationen, die nach Englisch rufen. Viele Begriffe fallen mittlerweile unter das Standesrecht der Praktizierenden, so in vielen Berufen oder Branchen.

    Mir fällt auf, wenn jemand in seiner Argumentation nicht weiter kommt, rhetorisch den Boden unter den Füßen verliert, greifen manche Zeitgenossen zu englischen Begriffen. Auch in der privaten Kommunikation, in Gesprächen fällt es zum Glück bei wenigen auf. Interessant ist dabei die Beobachtung, das Gesicht derjenigen oder desjenigen nach Mikrosignalen und Mimik abzusuchen, wo sich oft Ratlosigkeit, Hilflosigkeit, Unsicherheit abzeichnet. Der Blick sucht in den Gesichtern der Zuhörer nach Respekt und Akzeptanz. Man muss lernen Substanzlosigkeit von wirklicher Diskussion zu unterscheiden. Natürlich kann man sie oder ihn auflaufen lassen, schnell den Hebel nutzen oder dumm dastehen lassen. Ich ziehe es vor zu Schweigen. Mir ist bei Pulverdampfkommunikation, mein inneres Lächeln ein Beitrag zur Selbsthilfe für die betroffenen Personen.

    Gespräche solcher Art als Schöpfungshöhe der Langeweile des Gegenüber basierend auf kryptische Belanglosigkeit.

    Natürlich diskutiert man gern, tausche ich mich aus, argumentiere, bringe gern ein Thema oder Sache weiter. Doch heiße Luft in der Sprachwahl und Wortwahl verrät wenig Substanz.

    Mir wird langweilig von solchem Gedöns. Da fällt mir der Stift aus der Hand. Was für eine Kapitulationserklärung, die mich ermüdet. Ich hole mir gern Kaffee. Frage mich mit abschweifenden Gedanken, was ich abends koche. Oder sind Tom und Jerry doch Freunde, die sich nur gern necken? Warum ist in diesem Jahr die Farbe Blau in Mode?

  • Wahrheit oder Lüge
    Gedanken,  Kommunikation,  Psychologie

    Wahrheit oder Lüge

    Es gibt viele Gründe zu lügen. Oder aber auch die Wahrheit zu sagen. Manchmal denke ich mir, warum überhaupt etwas sagen, wenn es nicht die Wahrheit ist, die man ausspricht. Jedenfalls lautet ein so ähnliches Zitat. Man hat herausgefunden, dass wir nicht nur oft am Tag lügen. Sondern auch; die Lüge ist sozial notwendig, um innerhalb einer sozialen Gemeinschaft zu überleben. Deshalb sagt man auch, wir sind offen. Ehrlich können wir nicht sein. Sonst gäbe es nur Mord und Totschlag. Wir hätten bald keine Freunde mehr und jeder würde uns meiden, wenn wir absolut ehrlich wären. Das gilt vor allem für die kleinen Alltagslügen, bei denen es nicht so darauf ankommt, ob es ehrlich ist was wir sagen oder nicht. Das beste Beispiel ist der Small Talk. Ob es uns nun gut geht oder nicht. In der Regel beginnen wir immer die Gespräche im Small Talk mit einer kleinen Lüge. Entscheidend ist, wie nahe uns die Person ist und wie wichtig diese Person ist mit der wir im Small Talk stehen. Je näher diese Person uns steht, um so „ehrlicher“ werden wir sein. Entscheidend ist wohl also das Vertrauen, welches wir zu den Personen haben, mit denen wir in Kontakt stehen.

    Lüge ist die Abwesenheit von objektiver Wahrheit.

    Nähe, Bedeutung und Vertrauen sind die entscheidenden Eckpunkte, die bestimmend für die Kommunikation sind.

    Was macht das Lügen mit dem Körper und der Sprache? https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/v/littheo/methoden/semiotik/anwendungen/rust_luege.pdf

  • Sitzende Person
    Betrachtungen,  Gedanken,  Psychologie

    Die Wucht der Begeisterung

    Eine Instanz ist ein Organ, welches Ausdruck von Regeln, Gepflogenheiten oder eine Institution darstellt. Manchmal spricht man von Personen, die diesen Begriff in seiner Aufgabe, Funktion und Rolle in den Augen anderer erfüllt. Ein Mensch. Der auf Grund seiner Kompetenz, seiner Begabung, seiner Tauglichkeit, seiner Eignung, seiner Sachkenntnis, aufgrund seines Wissensstandes oder seiner Fertigkeiten, in die Lage versetzt ist, nichts Außergewöhnliches zu leisten. Auf manche Leute wirken diese etwas seltsam, exotisch, oder einfach ausgedrückt – nur seltsam. Nicht weil sie so sind. Aber doch ihre Befähigungen sie in unseren Augen so erscheinen lassen. Weil sie etwas verkörpern, das man selten und in einzelnen Fällen antrifft. Was muss eintreten, wenn diese Instanz diese Eigenschaften verliert? Wir erkennen bei genauerer Betrachtung, diese Person besitzt diese Charakteristika seiner Person nicht mehr. Sie hat ihren Glanz verloren? Wurden wir getäuscht? Haben wir diesen Menschen, aus Fleisch und Blut, glorifiziert? Sind wir hereingefallen auf eine Spiegelfechterei, die uns blütenweiß machen sollte, da es nur eine Fassade ist, die dahinter so hohl und leer ist, der Mensch nicht diesen Horizont, das Wissen oder diese Kühnheit besitzt, woran wir lange glaubten und damit wir uns selbst täuschten?

    Wenn die Schauseiten eines Menschen Risse und Lücken bekommen, liegt das oft nicht daran, dass wir in jedem Fall getäuscht wurden. Wir sahen meist nur einen Menschen, diesen nur in der Perspektive des Besonderen. Des Ausnahmefalls. Der Einmaligkeit. Wir missachteten nicht seine anderen Merkmale, die diese Person zu dem macht was sie ist. Ein Mensch wie jeder andere auch. Wir konnten im ersten Eindruck, in den Wochen oder Monaten, nicht seine menschlichen Charakteristika wahrnehmen. Wir wurden geblendet, weil der Mensch, diese für uns besondere Person, vom besonderen seiner Wesenszüge, der Befähigungen, der Leistungen durch unsere eigene Wahrnehmung überblendet wurde. Die Gloriolen der Ausnahme schweben über diesen einen Menschen. Das kann Begeisterung genauso hervorrufen, wie Stürme der Entrüstung, falls dieser Mensch gegen unsere Erwartungen handelt. Die Risse, die Lücken im Fundament der emotionalen Begeisterung legen alles offen, worauf wir nicht imstande waren zu sehen. Dieser Mensch besitzt Emotionen, Empfindungen und Regungen seiner Seele, die in uns etwas auslösen, was wir bei anderen und uns selbst wahrnehmen und sehen. Es ist ein Mensch aus Fleisch und Blut. Kein Besonderer Heiland. Kein Star. Kein Champion. Er ist genauso befähigt, sich uns gegenüber gut oder böse zu verhalten. Mutig oder ängstlich zu sein. Oder andere Regungen besitzt, die wir nicht kennen.


    Wir wissen aus Erfahrung, manchmal sind Menschen nur freundlich, um sich uns gegenüber einen Vorteil zu verschaffen. In Wahrheit sind die Vorhaben derer aber gegen unsere Interessen, wenn nicht sogar unsere Person gerichtet. Erkennen wir das zu spät, sind wir enttäuscht. In dem Wort >>Enttäuschung<< steckt die >>Ent-Täuschung<<. Es fällt ein Umhang, der uns die niederen Absichten des anderen offenbart. Die Verletzung, die wir spüren macht uns nicht selten zu einer Person, wenn wir nicht aufpassen, die ein Verhalten offenbart, was andere Menschen nicht erwarten, nicht mögen bzw. uns bis in den Abgrund der Boshaftigkeit stürzen kann. Wir sind in dem Moment für den anderen eine Überraschung.


    Schauen wir die Menschen um uns genau an. Prüfen wir unsere Begeisterung, die zwar uns emotional am Leben erhält und wichtig ist. Doch schauen wir genauer hin. Urteilen wir erst, wenn wir einen Menschen kennen. Das braucht Zeit und ein Hinsehen, Aufmerksamkeit, das richtige Gespür und es muss uns wichtig sein. Erst dann, sparen wir uns so manche Enttäuschung.