• Überdrüssig
    Gedanken

    Sturm

    Glaubt man dem, wo ich davon ausgehe, es ist für alle gedacht, dann bin ich bereit mir eine Vorstellung zu verschaffen von dem, wie es wäre, wenn es nicht für alle gedacht sei. Jeder versucht die beste Quote zu erlangen.

    Es ist nicht einfach hinzuhören, wenn jeder das gleiche sagt, erzählt und von dem berichtet was Medien allen mitteilen wollen. Ich erinnere mich immer wieder gern an Pierre Bourdieu. In seinem Werk hat er zum Beispiel beschrieben, was es doch mit den Nachrichten für einen Wahnsinn auf sich hat. Die beiden Vorlesungen sind im Buch Über das Fernsehen zusammengefasst. Darin beschreibt er nicht die Mannigfaltigkeit der Medien, mit der Zunahme der Fülle der Sender, Zeitungen und Magazine. Im Gegenteil. Er stellt fest, die Vielfalt nimmt ab, mit der Zunahme der Medien. Eine Gegenentwicklung im Inneren der Medienlandschaft (..als das gegenläufige Wirkungsmächtig war…. siehe Karl Popper). Diese Entwicklung bewirkt zudem, jeder Sender berichtet von alle Nachrichten der anderen Sender.

    Normalerweise beginnt der Tag des Journalisten mit der Recherche. Heute ist es oft keine Recherche mehr, wie es ein Journalist in der guten klassischen Ausbildung kennenlernt. Es ist das Prüfen auf Ereignisse und Begebenheiten in den sozialen Kanälen, um die beste Geschichte abzuwägen, in Hinsicht auf den Grad der Veröffentlichung und der Hoffnung auf Durchschlagwirkung in der Wahrnehmung der Leser, Hörer oder Seher.

    So kommt es, dass jeder Sender und jedes Printmedium auf die derzeitigen Wetterereignisse, so zum Beispiel auf den Sturm hin sich orientiert und darüber berichtet. Und wie Pierre Bourdieu schon veröffentlichte, die Medien verschmelzen somit zu nur einem Sender, der sich nur noch durch den Charakter seiner Zielgruppe unterscheidet.

    Schade. Denn man kann und will es deswegen nicht mehr hören. Das führt dazu, jeder individualisiert sich in seiner Informationsbeschaffung. Und das meist nicht, bei den Medien und Sendern die darauf hoffen.