• Überdrüssig
    Gedanken

    Sturm

    Glaubt man dem, wo ich davon ausgehe, es ist für alle gedacht, dann bin ich bereit mir eine Vorstellung zu verschaffen von dem, wie es wäre, wenn es nicht für alle gedacht sei. Jeder versucht die beste Quote zu erlangen.

    Es ist nicht einfach hinzuhören, wenn jeder das gleiche sagt, erzählt und von dem berichtet was Medien allen mitteilen wollen. Ich erinnere mich immer wieder gern an Pierre Bourdieu. In seinem Werk hat er zum Beispiel beschrieben, was es doch mit den Nachrichten für einen Wahnsinn auf sich hat. Die beiden Vorlesungen sind im Buch Über das Fernsehen zusammengefasst. Darin beschreibt er nicht die Mannigfaltigkeit der Medien, mit der Zunahme der Fülle der Sender, Zeitungen und Magazine. Im Gegenteil. Er stellt fest, die Vielfalt nimmt ab, mit der Zunahme der Medien. Eine Gegenentwicklung im Inneren der Medienlandschaft (..als das gegenläufige Wirkungsmächtig war…. siehe Karl Popper). Diese Entwicklung bewirkt zudem, jeder Sender berichtet von alle Nachrichten der anderen Sender.

    Normalerweise beginnt der Tag des Journalisten mit der Recherche. Heute ist es oft keine Recherche mehr, wie es ein Journalist in der guten klassischen Ausbildung kennenlernt. Es ist das Prüfen auf Ereignisse und Begebenheiten in den sozialen Kanälen, um die beste Geschichte abzuwägen, in Hinsicht auf den Grad der Veröffentlichung und der Hoffnung auf Durchschlagwirkung in der Wahrnehmung der Leser, Hörer oder Seher.

    So kommt es, dass jeder Sender und jedes Printmedium auf die derzeitigen Wetterereignisse, so zum Beispiel auf den Sturm hin sich orientiert und darüber berichtet. Und wie Pierre Bourdieu schon veröffentlichte, die Medien verschmelzen somit zu nur einem Sender, der sich nur noch durch den Charakter seiner Zielgruppe unterscheidet.

    Schade. Denn man kann und will es deswegen nicht mehr hören. Das führt dazu, jeder individualisiert sich in seiner Informationsbeschaffung. Und das meist nicht, bei den Medien und Sendern die darauf hoffen.

  • RILKE PROJEKT
    Veranstaltung

    RILKE PROJEKT Live

    Ein wunderbarer Abend

    Gestern Abend war es wieder soweit. Schönherz & Fleer waren mit ihrem RILKE PROJEKT Live im Kupfersaal. Mit Nina Hoger, Ralf Bauer und Jonathan Kluth (Gesang). Die besten und bekanntesten Stücke des Projekts haben den Abend wunderbar gemacht. 2,5 Stunden ein Feuerwerk, voll von Lyrik, Poesie und der tiefen inneren Stimme in den Texten von Rainer Maria Rilke. Darunter auch einige Briefe an Lou Andreas Salomé, die eine lyrische Weite auf den Hörer übertragen, die seinesgleichen in der Literatur sucht. Am überzeugendsten war Nina Hoger. Ihre Stimme und ihre weiche Art hoben die Texte in ein zelebrieren der Gefühle des Dichters. Damit schaffte sie es, den inneren Klang der Worte auf die Zuschauer zu übertragen. Ralf Bauer war in der Besetzung eine gute Wahl. Am schwersten hatte es Jonathan Kluth. In seiner Rolle als Sänger, musste er gleich mehrere Stimmen aus den bisherigen Alben auf das gleiche Niveau heben. Nicht immer gelang es ihm. Er war auf der Bühne das Leichtgewicht, was in der Natur der Sache lag, – neben Nina Hoger auf der Bühne zu bestehen ist nicht jedem vergönnt.

    Letztlich ging es um einen Abend mit den Texten von Rainer Maria Rilke. Und wer wie ich, dem Dichter, Lyriker und Menschen Rilke verfallen ist, dem ist es schon deswegen ein munterer und klangvoller Abend gewesen, der nicht so schnell zu vergessen ist. Es ist wichtig die Texte von Rilke alle gelesen zu haben, um sein Werk auch im RILKE PROJEKT zu verstehen, in der Zusammenstellung, der Verwobenheit mit der Musik von Schönherz & Fleer.

    Rainer Maria Rilke, Dezember 1875 in Prag; † 29. Dezember 1926 im Sanatorium Valmont bei Montreux, Schweiz; eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke) kam in Prag zur Welt. Er zählt zu den bekanntesten deutschsprachigen Dichtern der literarischen Moderne.

    Angelica Fleer & Richard Schönherz, https://www.schoenherz-fleer.de/

    Nina Hoger, https://de.wikipedia.org/wiki/Nina_Hoger

    Ralf Bauer, http://ralfbauer.tv/

  • Schreiben
    Gedanken

    Intuition

    Was treibt mich an? Auf der Straße sieht man Dinge, die sich entziehen, im Inneren und den ganzen Erfahrungen.

    In der S-Bahn steht ein Mann an der Tür, der seine Ear-Drops wahrscheinlich liebt. Ohne diese Stöpsel im Ohr zu haben, sähe er wohl eher menschlich aus.

    Eine Mutter sitzt mit ihrer kleinen Tochter auf den Sitzen in der S-Bahn. Die Mutter schaut aus dem Fenster. Gedankenverloren. Die Tochter redet auf sie ein, ohne eine Antwort zu erwarten. Die Mutter, ohne sich bewusst zu sein, blickt weiter aus dem Fenster und bemerkt nicht – das Kind ist ein Teil des Ich. Verloren.

    Stadt. Wenn man schon lange und oft vorbei gelaufen ist, so ist doch manche Ansicht der Fassaden, die man kennt, neu in der Ansicht. Unerwartet. https://dieworte.com/fotos/city